Sisters Come Together

Alice:

Das Spiel zwischen Slytherin und Gryffindor war vor drei Tagen gewesen und Hermine war noch immer am Boden zerstört. Die Beziehung zwischen Ron und Lavender war doch echt bescheuert. Merkte er denn nicht, was er damit anrichtete? Kopfschüttelnd lief ich durch die Gänge, als ich Mary auf mich zukommen sah. Neuerdings trug sie so ein silbernes Medaillon mit sich. ,,Und? Wie geht's den Slytherins nach dem Match?'', fragte ich sie augenzwinkernd. ,,Ich überstehe das schon, aber die anderen sind ziemlich angepisst.'' Sie spielte unwillkürlich mit ihrem Medaillon. ,,Ist etwas?'' fragte ich und zeigte auf ihr Schmuckstück. Überrascht sah sie es an und zog es dann aus. ,,Es ist das Weihnachtsgeschenk meiner Großmutter.'' Ihre Stimme klang traurig und ihr Blick schweifte in die Ferne. ,,Es ist hübsch, aber...'' Ich brachte den nächsten Satz nicht über meine Lippen. ,,Auf den ersten Blick ist es vielleicht recht simpel aber schau mal, man kann es aufklappen. Meine Großmutter hat Bilder meiner Familie eingeklebt. Sogar eines meiner Mam!'' Sie öffnete aufgeregt das Medaillon und zeigte auf ein Bild. Was zum...?! Ich griff nach dem Medaillon und sah mir das Bild an. Nein... nein nein nein nein nein nein nein. Nein! Das war nicht möglich! ,,Alice? Was ist denn los?'' Mary schien leicht beunruhigt. Wie? Was? Nein! ,,Das... das ist... fällt dir denn nichts auf!'', schrie ich verzweifelt. Für mich fiel gerade eine Welt zusammen, ich konnte förmlich das Klirren hören. Mary nahm das Medaillon zu sich und sah abwechselnd zu ihm und zu mir. Nach kurzer Zeit weiteten sich ihre Augen und auch bei ihr schien es klick zu machen. ,,Aber, die sieht ja aus wie du...'' Ich hatte mich an eine Wand lehnen müssen um nicht umzufallen. ,,Das ist meine Mam.', sagte ich so leise, dass man mich fast nicht verstehen konnte. ,,Aber wie kann sie dann auch meine Mam sein?'' ,,Nenn sie nicht so!'', schrie ich halb. Mary zuckte zusammen und sah zu mir. ,,Meine Eltern sind seit über 20 Jahren verheiratet, das ist also nicht möglich.'' Um mich herum fing alles an sich zu drehen und mir wurde schlecht. ,,Aber warum sollte meine Grandma dann dieses Bild einkleben?!'' Mary streckte mir das Bild entgegen. Darauf konnte man klar Melinda mit einem Mann sehen, der genauso aussah wie Mary. Meine Mam trug das Quidditch Trikot von Gryffindor, sie war die Nummer 7 gewesen. Der Mann neben ihr lächelte freundlich und hatte einen Arm um ihre Schulter gelegt. ,,Ich weiß es nicht, aber meine Mam hätte niemals meinen Vater betrogen, sie hat ihn geliebt.'' Ich schlug ihre Hand weg. Das konnte nicht wahr sein. ,,Alice...'' ,,SIE HAT IHN GELIEBT! Und sie hätte uns niemals verlassen... niemals.'' Ich spürte wie mir die Tränen hochkamen. Nein, das war einfach nicht möglich. ,,A-'' bevor sie mehr sagen konnte, war ich schon verschwunden. Ich wollte nichts mehr hören, das war alles zu viel. Ich rannte durch das Schloss, bis ich in den einzigen Menschen knallte, der mich einfach nur in den Arm nahm, ohne Fragen zu stellen. Mein bester Freund, Theodore Nott.

Mary:

Nach dem Streit war ich zum Ufer des Sees gegangen und hatte mich da hin gesetzt. Wie konnte Alice Mutter auch meine Mutter sein? Gut ich hatte sie nie kennengelernt, aber Vater hätte mir doch gesagt, wenn er mit einer verheirateten Frau geschlafen hätte. Es musste ein Fehler bestehen. Es konnte nicht wahr sein. Meine Mutter war eine Veela. Diese Frau war es definitiv nicht. Seufzend stand ich auf. Schon wieder etwas, was mich beschäftigte. Konnte nicht einmal ein Jahr vergehen ohne diesen Mist? Ohne irgendwelche Vorkommnisse?! Meine Füße leiteten mich direkt in einen warmen Körper. ,,Oh. So tief in Gedanken?'', lachte eine sanfte Stimme. Ich sah auf in glänzende, blaue Augen. ,,Oh, hi Ron. Ja.'', sagte ich abgelenkt. ,,Es sieht so aus, als ob du eine Aufmunterung brauchst. Willst du mit in den drei Besen kommen?'' Ohne zu wissen was ich wollte, fing mein Kopf an zu nicken. ,,Klasse, dann komm.'', meinte er und zog mich in Richtung Hogsmead. ,,Wo ist Alice?'', begrüßte uns Harry. Hermine saß schon neben ihm. ,,Ihr ging es nicht gut. Ich hab kurz mit ihr gesprochen.'' ,,Was sagte sie?'' ,,Eh...'', meinte ich abgelenkt, denn ich sah wie Draco ins Mädchenklo verschwand. ,,Ich muss kurz aufs Klo. Ich bin bald da.'', sagte ich schon beim Weggehen. Im Klo prallte ich direkt in Draco rein. Geschockt sah er mich an. Ich bemerkte ein Päckchen in seinen Armen. ,,Was treibst du hier!?'', zischte ich leise. ,,Geht dich nichts an.'', blockte er ab. Meinen Ärmel hochreißend zeigte ich ihm das Mal. ,,Das! Glaube ich nicht. Jetzt sag mir was los ist.'', drängte ich ihn und zog den Ärmel wieder runter. ,,Ok. Ist ja gut. Ich will diese Kette jemandem übergeben, damit sie es Dumbledore bringen kann. Eine verfluchte Halskette von Borgin & Burke's.'', gab er schlussendlich nach. ,,Du musst also Dumbledore umbringen. Wow, das ist um lägen heftiger als mein Auftrag. Ich will dir helfen Draco. Gib mir das Päckchen, ich mach das.'' ,,Es ist mein Auftrag Mary.'' ,,Dann zusammen, komm.'', meinte ich und führte ihn zur nächsten Kabine. ,,Ist da jemand?'', rief ich. ,,Ja'', antwortete nur Katie Bell. Nun ja, besser als nichts. ,,Kannst du kurz rauskommen?'' Als die Tür sich öffnete, stellte sich Draco vor sie und flüsterte: ,,Imperio.'' Es war erledigt. ,,Danke, Mary.'', meinte er und lächelte leicht. ,,Keine Ursache.''

Alice:

Theo hatte es geschafft mich zu beruhigen und zwar ohne auch nur ein einziges Mal zu fragen was passiert war. Danach war ich nach Hogsmead gegangen um mich abzulenken. ,,Alice!'' Ich drehte mich um und stand Harry, Ron und Hermine gegenüber. Harry und Hermine lächelten mich freundlich an, aber Ron schien in wütenden Gedanken zu versinken. ,,Ist alles in Ordnung, Ron?'' Ich war froh, dass ich einigen meiner besten Freunde begegnet war. ,,Nein. Zuerst Ginny mit ihrem blöden Freund und dann auch Professor Slughorn, der zu denken scheint, dass ich ein Idiot bin. Vor meinen Augen lädt er Harry und Hermine in seinen Club ein, mich aber nicht. Wenigstens hat er dich nicht auch eingeladen.'' ,,Also eigentlich hat er das schon vor einiger Zeit getan.'', sagte ich mit einer entschuldigenden Stimme. ,,Na, Klasse.'', raunte er genervt. Wir liefen los, während wir alle versuchten Ron aufzumuntern. Plötzlich hörten wir von vorne einen Schrei und sahen, wie ein Mädchen in die Luft hochgerissen wurde. Ein anderes Mädchen stand neben ihr und sagte irgendwas von einer Warnung. Nachdem sie wieder runter gefallen war, kam Hagrid und nahm sie mit. Das nächste, an das ich mich erinnerte, war, dass wir zurück in Hogwarts vor Minerva und Snape standen. ,,Wie kommt es, dass ihr vier immer dabei seid, wenn hier etwas passiert?'', fragte sie mit einem leicht vorwurfsvollen Blick. ,,Glauben sie mir Professor, diese Frage stelle ich mir schon seit sechs Jahren.'', antwortete Ron seufzend. Sie bedachte ihn nur mit einem strengen Blick. ,,Kannst du uns sagen was los war?'', fragte ich sie vorsichtig. Seufzend antwortete sie: "Miss Bell ist mit einem verfluchten Gegenstand in Berührung gekommen. Wir wissen allerdings nicht woher sie ihn hatte. Professor Snape und ich haben uns die Kette angesehen und wir sind uns einig... Miss Bell kann froh sein, dass sie noch lebt.'' Aber wer würde ihr so ein gefährliches Objekt geben? ,,Ich glaube es war Draco!'', sagte Harry plötzlich. Minerva schien schockiert zu sein und auch Snape sah nicht glücklich aus. ,,Das sind schwere Anschuldigungen Mister Potter.'' ,,Haben sie einen Beweis?'', fragte der Professor. ,,Nein...'', antwortete Harry nach kurzem Zögern. ,,Hm, nun gut. Dann können sie nun alle gehen. Aber bitte, seid vorsichtig!'' Mit diesen Worten hatte Minerva uns entlassen. War es wirklich Draco gewesen? Das wäre irgendwie logisch... aber was war sein Ziel gewesen? Ich wollte die Wahrheit herausfinden. Und nebenbei wäre das auch eine gute Ablenkung von meinen eigenen Problemen.

Mary:

Heute Abend war das Abendessen mit Slughorn. Blaise war ebenfalls eingeladen worden, also liefen wir zusammen hin. Vor dem Büro blieben wir stehen und warteten bis es acht wurde. Genau fünf Minuten davor kamen die Gryffindors. Alice und mein Blick kreuzten sich aber wir sahen beide wieder weg. Es war so komisch und es konnte einfach nicht sein. Aber wir mussten ja nicht darüber reden. Ich würde in den Winterferien meinen Vater fragen. Er musste es ja wissen! Ich versuchte den ganzen Abend nicht zu Alice zu schauen und sprach ab und zu mal mit Blaise. Was ich aber bemerkte, waren Harry und Cormac McLaggens Blicke zu Hermine. Leicht grinsend wollte ich Alice darauf ansprechen, als mir wieder einfiel was peinliches zwischen uns vorgefallen war und ich starrte betreten auf meinen vollen Eisbecher. Blaise nahm das mit hochgezogenen Augenbrauen zur Kenntnis und sah mich fragend an. Den Kopf schüttelnd wimmelte ich ihn ab. ,,Gut meine Lieben. Ich glaube das war es für heute. Ich gebe eine kleine Party vor den Weihnachtsferien, stellt sicher, dass ihr eine Begleitung mitbringt. Er muss nicht unbedingt aus dem Slug-Club sein. Zabini, Tepes Riddle ,Weasley, Granger, Potter und McLaggen würdet ihr kommen?'' Wir nickten alle als Bestätigung und standen gleichzeitig auf. ,,Mary, kann ich dich kurz sprechen?'', hielt mich Harrys Stimme auf, als alle anderen schon weg waren. ,,Was ist in der Toilette passiert? Hast du gesehen wer Katie verhext hat?'' Mein Herz setzte einen Schlag aus. Sie hat es also nicht fertiggebracht Dumbledore das Päckchen zu überreichen? ,,Wieso? Was ist mit ihr?', fragte ich verwirrt. ,,Sie ist verflucht worden Dumbledore eine Kette zu bringen. Hast du eine Ahnung wer das sein könnte? Weißt du wer dazu in der Lage wäre?'', fragte er drängend. ,,Es klingt so als ob du einen Verdacht hättest.'' Harry nickte. ,,Ich vermute Draco war es.'', zischte er mir zu. Ich zuckte die Schultern. ,,Ich kann dir nicht weiterhelfen, aber ich werde die Augen offen halten.'' Mit diesen Worten verabschiedete ich mich.

Alice:

Das Essen war äußerst unangenehm gewesen. Harry war ganz von Hermine begeistert gewesen, wobei er versucht hatte das zu verheimlichen. Ich und Mary hatten uns den ganzen Abend ignoriert, weil das alles noch immer keinen Sinn gab. Zu allem Überfluss hatte Professor Slughorn uns auf seine Party eingeladen. Da Hermine irgendwie immer noch ein Problem mit der Beziehung zwischen Ron und Lavender hatte, so wie die meisten von uns eigentlich auch, ging sie mit Cormac dahin. Erst später merkte sie, dass sie ja eigentlich Harry hätte fragen können. Danach hatte Harry einfach mich gefragt und ich hatte glücklich angenommen. Mit ihm hinzugehen könnte noch lustig werden. Ich hatte ein grünes Kleid angezogen und meine Haare offengelassen. Ich traf mich mit Harry im Gemeinschaftsraum und wir liefen zusammen plaudernd zur Party. Auf der Party war es sehr gemütlich, wenn auch manchmal etwas langweilig. Mary war wie zu erwarten mit Theo gekommen und jetzt reichte es mir endgültig. Etwa eine Woche war seit dem Vorfall vergangen und jetzt brauchte ich einfach Klarheit. Ich entschuldigte mich kurz bei Harry und ging dann zu ihnen. Ich begrüßte Theo schnell und wandte mich dann Mary zu. ,,Ich möchte endlich die Wahrheit wissen.'', sagte ich bestimmt. ,,Ja ich auch. Komm Anfang der Weihnachtsferien zu mir, dann können wir meinen Vater fragen.'' Sie schien genauso entschlossen, die Wahrheit herausfinden zu wollen, wie ich. ,,Okey ich werde-''' Die Party wurde plötzlich unterbrochen durch Draco, der von Filch in den Raum gezogen wurde. Es hatte sich eine Art Kreis um sie gebildet. Ich lehnte mich an die Wand gleich neben dem Ausgang und hörte von dort zu. Anscheinend wollte er sich rein schleichen, was meiner Meinung nach totaler Blödsinn war, da diese Party das absolut nicht wert war. Snape war so 'Freundlich' und bot an ihn zu seinem Schlafsaal zu führen. Als er durch die Menge geführt wurde sah er zu Boden, doch dann sah er plötzlich auf und blickte mir in die Augen. Erst als er neben mir vorbei war, brach dieser Kontakt ab. Snape und Draco waren kaum draußen, als Harry auf die Tür zu lief, um ihnen zu folgen. Beim Vorbeigehen hakte ich mich bei ihm ein. ,,Was machst du?'', flüsterte er verwirrt. ,,Du brauchst ein Alibi, falls du erwischt wirst. Außerdem bin ich auch neugierig was passieren wird und jetzt komm.'' Wir eilten den Flur entlang und als wir nahe genug waren um sie zu hören, drückte ich Harry an die Wand und gab ihm das Zeichen still zu sein. Wir atmeten so leise wir konnten um kein Stück des Gespräches zu verpassen. Danach waren wir uns sicher. Draco war ein Todesser und er war für Katies Unfall verantwortlich gewesen. So schnell es ging schlichen wir uns dann zurück in den Partyraum, nur um Professor Slughorn und einem anderen Mann in die Arme zu laufen. ,,Ah! Sie zwei habe ich gesucht. Darf ich vorstellen? Harry Potter und Alice Tepes.'', sagte er stolz und zeigte auf uns. ,,Tepes? Sowie Vlad Tepes?'' Bei diesem Namen wachten meine Sinne alle auf einmal auf. Zuvor hatte ich es nicht gemerkt, aber jetzt tat ich es. Dieser Mann war ein Vampir. ,,Und sie sind?'' Es war mir egal ob das unhöflich klang oder nicht. Ich interessierte mich momentan nur dafür zu wissen was dieser Kerl mit meinem Vater zu tun hatte. ,,Mein Name ist Sanguini und ich habe früher mit oder besser gesagt für Vlad Tepes V gearbeitet. Bis er plötzlich verschwand vor etwa 36 Jahren. Naja richtig verschwunden ist er ja erst vor 17 Jahren und jetzt sehe ich auch warum...'' Sein Blick klebte förmlich an mir und seine Stimme klang so merkwürdig schleimig, dass mir ein kalter Schauer über den Rücken lief. ,,Entschuldigen sie uns, ich möchte noch mit meiner Verabredung tanzen.'', sagte Harry mit einem falschen Lächeln und führte mich weg von diesem merkwürdigen Mann. Dafür war ich ihm wirklich unglaublich dankbar. Dieser Abend war eine Reihe von unguten Ereignissen gewesen.

Mary:

Ich verabschiedete mich gerade von Theo, als Alice auf uns zugelaufen kam. ,,Du sprichst also wieder mit ihr?'' Nickend beantwortete ich seine Frage. ,,Was war denn eigentlich los gewesen?'' ,,Wir werden es dir erklären, wenn wir es selber wissen.'', gab Alice preis. ,,Können wir?'', fragte ich und sie nickte. Einen letzten Abschiedskuss und Alice und ich liefen auf meinen Vater zu. ,,Na Mädchen, ein schönes bisheriges Schuljahr gehabt?'' Alice erwiderte nichts und auch ich beachtete Vater kaum. Verwirrt eilte uns Vater nach, als wir an ihm vorbeiliefen zu seinem Auto. Die Fahrt verlief schweigend. Als wir zu Hause ankamen reichte es ihm. ,,Was zum Teufel ist los Mary?'', zischte er und ließ sich auf das Sofa fallen. ,,Das ist los.'', meinte ich resigniert und warf ihm Grandmas Kette hin. Er öffnete sie und starrte auf das Bild. Ein leichtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. ,,Melinda, wie lange ist es her?'' ,,Pa. Wer ist das?'', fragte ich und beherrschte mich nicht gleich loszuschreien. Alice ging es wie's aussah ähnlich. ,,Deine Mutter.'', flüsterte er und lächelte mich an. Er traf auf zwei geschockte Gesichter. ,,Nein. Das kann nicht sein. Sie hätte niemals meinen Vater betrogen!'', fing Alice an. Ihre Stimme bebte leicht. Vaters Gesicht durchzuckte eine Erkenntnis, als er Alice zum ersten Mal richtig ansah. ,,Du bist die Tochter von Vlad und Melinda. Marys Halbschwester.'' Bei diesen Worten setzte mein Herz einen Schlag aus. Halbschwester... Halbschwester? ,,Nein.'', sagte ich bestimmt. ,,Meine Mutter war eine Veela.'' ,,Meine Frau war eine. Sie war nicht deine Mutter Mary.'' ,,Erklären sie uns bitte alles Mister Riddle.'', verlangte Alice und ich nickte nachdrücklich. ,,Okay. Es fing alles damit an, dass Vlad und Melinda unbedingt ein Kind wollten. Nur konnten Vampire keine Kinder kriegen, dachten wir jedenfalls. Also sind die beiden zu mir gekommen und haben mich um Hilfe gebeten. Daraufhin bekam sie Mary. Sie waren sehr glücklich, aber Vlad wünschte sich noch immer ein eigenes Kind, als versuchten sie es weiter und bekamen dich Alice. Sie haben Mary mir gegeben, da ich sie wollte und behielten dich.'' ,,Also hat meine Mam meinen Vater nicht betrogen.'', sagte sie etwas erleichtert. Doch ich sagte nichts. Meine Gedanken dachten nur an etwas. Meine Mutter hat mich abgeschoben. Sie wollte mich nicht. Sie hatte was Besseres gefunden. Bei meinem letzten Gedanken huschte mein Blick zu Alice. Auch sie sah mich an. ,,Wir sind also Halbschwestern. Das ist unglaublich.'', sagte sie und ich nickte nur schwach. Ich hätte es am liebsten gar nicht erfahren.

Alice:

,,Entschuldigt mich bitte kurz.'' Mary stand auf und verließ den Raum. Eine Weile blieb es still im Raum. ,,Warum haben sie es verheimlicht?'' fragte ich skeptisch. ,,Deine Eltern und ich wollten das eigentlich nicht, aber Dumbledore hat uns davon überredet. Er wollte sehen welchen Weg ihr zwei gehen würdet. Damals hat er gesagt, dass ihr beide noch einen langen Weg vor euch haben werdet und dass ihr beide für euch selbst entscheiden müsst ob ihr das Licht oder die Dunkelheit wählt.'', erklärte mir Mr. Riddle. Was für eine Rolle spielte es ob ich nun das Licht oder die Dunkelheit gewählt hätte? ,,Aber wäre es nicht einfacher gewesen das Licht zu wählen, wenn wir zusammen aufgewachsen wären?'' Er lächelte leicht. ,,Das hat deine Mutter damals auch gesagt... Aber wenn ich jetzt so darüber nachdenke, muss ich sagen, dass ich verstehe warum Dumbledore diese Meinung vertrat. Menschen die Einsamkeit kennen, verstehen die Bedeutung von Freundschaft viel mehr, als solche die von Anfang an alles hatten.'' In seinem Blick lag etwas sehr trauriges... ,,Vielen Dank für alles, Mr. Riddle.'', sagte ich und lief zur Tür. ,,Wie geht es Vlad?'' Meine Hand verkrampfte sich um die Türklinke. ,,Er ist tot.'' Meine Knöchel waren mittlerweile weiß, doch ich konnte nicht loslassen. ,,Das... wusste ich nicht. Mein Beileid, es ist sicher nicht einfach alleine zu sein.'' Endlich konnte ich meine Hand lösen und beobachtete fasziniert wie das Blut wieder durch sie floss. ,,Ich war schon immer alleine.'' Mit diesen Worten verließ ich den Raum und lief durch das Haus zu Marys Zimmer. Ohne an der Tür zu klopfen, trat ich ein. Überrascht drehte sie sich zu mir um und ich konnte sehen, dass ihre Augen glänzten und leicht rot waren. Seufzend setzte ich mich neben sie aufs Bett. Nach einer Ewigkeit brach ich die Stille. ,,Ich hab wirklich keine Ahnung was ich sagen soll...'' Und das war die Wahrheit. Ich hätte nie gedacht, dass ich eine Schwester haben würde und dann noch, dass ich 6 ½ Jahre mit ihr in die gleiche Schule gehen würde. ,,Du siehst wirklich aus wie die Frau auf dem Bild...'', sagte sie in einer leer klingenden Stimme. ,,Tut mir leid, dass ich dich im Gang damals so angefahren habe.'' Mary zuckte nur mit den Schultern. ,,Ich kann's irgendwie verstehen. Wahrscheinlich hätte ich gleich gehandelt wie du. Ich meine, du bist mit ihr aufgewachsen und warst daran gewöhnt, dass sie deine Mutter war.'' ,,Das ist nicht ganz richtig. Meine Mam starb sehr früh, ich kann mich nur noch an wenig erinnern und das auch nur wegen meinem Vampir Gedächtnis. Diese Veela ist vielleicht nicht über das Blut mit dir verbunden, aber du hattest eine Mutterrolle in deinem Leben.'' ,,Aber meine richtige Mutter hat mich verstoßen! Mich wollte sie nicht, aber dich hat sie behalten!'' Deshalb hat sie also geweint. ,,So war das sicher nicht. Mam... Mam war ein extrem gutherziger Mensch, genau wie wir auch.. ich sehe, dass du verletzt bist und ich kann mit Sicherheit niemals richtig verstehen, wie du dich gerade fühlst, aber ich empfinde kein Mitleid für dich. Ja es war nicht fair, dass sie einfach diese Entscheidung getroffen haben, aber du hattest wenigstens eine Familie um dich, die dich wirklich geliebt hat. Ich hatte das nicht. Deine Situation ist schwer und ich kann mir deine Gefühle nicht vorstellen, aber du solltest eher auch an das Schöne in deiner Vergangenheit denken.''

Mary:

Am Abend reiste Alice ab zu den Weasleys, wie ich gehört hatte. Ich hatte mich entschieden Weihnachten mit meinem Vater zu verbringen. ,,Komisch, ohne Grandma, nicht wahr?'', fragte er leise. Ich nickte nur. ,,Pa. Weshalb hast du bei dem ganzen zugestimmt?'' Er seufzte tief. ,,Ich habe Melinda geliebt. Sie wusste nichts davon, aber es war so. Ich wollte sie glücklich sehen. Darum habe ich zugestimmt.'' Die Augen senkend erwiderte ich: ,,Da hast du nicht an das Kind gedacht.'' ,,Es tut mir so leid Mary. Ich liebe dich wirklich und ich kann dir versichern, deine Mutter hat das auch getan.'' Ich zuckte nur die Schulten. ,,Es ist komisch plötzlich eine Schwester zu haben. Dazu war ich oder bin ich noch mit ihr befreundet.'' Pa lächelte. ,,Das ist doch schön.'' ,,Nein Pa! Das ist wenn, dann noch das schlimmste! Eben weil ich sie kenne. Wir hatten nie so eine tiefe Freundschaft, dass wir uns als Schwestern bezeichnen würden!'' ,,Na, jetzt könnt ihrs.'', lachte er. ,,Pa!'', rief ich entrüstet. ,,Das ist überhaupt nicht witzig. Weißt du wie peinlich mir das ist? Unsere Freundschaft ist extrem komisch geworden.'' ,,Rede doch mit ihr mein Mädchen!'' Tief seufzend antwortete ich: ,,Ich bin es leid über alles zu reden. Aber wahrscheinlich hast du recht.'' Er nickte zufrieden. ,,Ach... ich wollte dir noch sagen. Ich hab mich dem Orden angeschlossen, ich werde also gegen meinen Onkel antreten. Gegen deinen Großonkel.'' Mit offenem Mund starrte ich ihn an. ,,Das sagst du mir einfach so beiläufig?! Ja riskier doch einfach so mal dein Leben! Seit wann hast du nicht mehr gezaubert?!'', fuhr ich ihn an. Vollkommen verblüfft von meinem Ausbruch beantwortete er meine Frage. ,,Seit 20 Jahren.'' ,,Du bist von Sinnen!''

laura.duerring@gmail.com
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